Am ver­gan­ge­nen Wochen­en­de fand das jähr­li­che Tref­fen der Sti­pen­dia­ten und Alum­ni des Walz­pro­gramms des Ver­eins statt. Ziel des selbst­or­ga­ni­sier­ten Wochen­en­des waren dies­mal Darm­stadt und Offen­bach. Am Sams­tag früh führ­te uns Rai­ner Gers­ten­berg durch sei­ne Schrift­gie­ße­rei und zeig­te die vie­len ver­schie­de­nen Schrit­te, bis ein fer­ti­ger Buch­sta­be ent­steht. Auch den Mate­rn­kel­ler durf­ten wir erkun­den und waren über­wäl­tigt von dem Kul­tur­gut, das dort lagert und dem hand­werk­li­chen Wis­sen­schatz von Herrn Gerstenberg.

Am Sams­tag Abend wen­de­ten wir uns dann nach dem Schrift­guß dem Dru­cken zu und besuch­ten Domi­nik Guss­mann im Ber­nard­bau in Offen­bach. Die Werk­statt, die nun auch Walz­werk­statt ist, beherr­bergt neben dem Hand­satz auch Radie­rung, und natür­lich für Offen­bach wich­tig, auch die Litho­gra­fie. Wir konn­ten uns einen tol­len Ein­blick in die Geschich­te die­ser Tech­nik ver­schaf­fen und auch einen Über­blick, wie ein Druck vom Stein ent­steht. Span­nend waren auch die Funk­ti­ons­wei­sen der ver­schie­de­nen Druck­pres­sen in der Werk­statt, von der Knie­he­bel­pres­se, über Litho­gra­fie­pres­sen bis zu einer FAG Andruck­pres­se ist alles vorhanden.

Sonn­tag Mit­tag beka­men wir zum Abschluss des Wochen­en­des eine Füh­rung im Kling­spor-Muse­um durch Direk­to­rin Doro­thee Ader per­sön­lich. Die­ser Pro­gramm­punkt war für alle Mit­glie­der des Ver­eins offen und die Kos­ten der Füh­rung wur­den vom Ver­ein bezahlt — wir dan­ken herz­lich für die­se Unter­stüt­zung! Doro­thee Ader gab uns einen span­nen­den Ein­blick in die Samm­lung und Samm­lungs­wei­se des Muse­ums. Wir durf­ten Schät­ze wie den Ham­let der Cra­nach­pres­se oder den Kelms­cott Chau­cer der Kelms­cott Press blät­tern, Ein­bän­de von Ignatz Wie­me­l­er bewun­dern, Schrif­t­ent­wür­fe von der Skiz­ze bis zu Pro­be­güs­sen für die Schrift Früh­ling von Rudolf Koch ent­de­cken. Auch “Die träu­men­den Kna­ben” von Oskar Kokosch­ka fand sich in unse­ren Hän­den wie­der, aber auch moder­ne Künst­ler­bü­cher: von gedruck­ten Spin­nen­we­ben und Spu­ren von Bor­ken­kä­fern in Peter Heck­wolfs Büchern bis zu Wer­ken auf Palm­blät­tern gab es sehr viel zu bestaunen.

Beson­ders wert­voll war auch der Aus­tausch zwi­schen uns Sti­pen­dia­ten: so konn­ten wir Fach­wis­sen vom Buch­bin­den, Holz­stich und Buch­druck an den ein­zel­nen Sta­tio­nen unse­rer Rei­se ein­brin­gen und uns gegen­sei­tig in Gesprä­chen bereichern.